Titelverleihung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Am Freitag vor den Ferien durfte die Eichendorff Schule als erste Grundschule im Schulamtsbezirk Hof stolz den Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage entgegen nehmen. Mittlerweile gehören bundesweit über 3500 Schulen zu diesem Netzwerk. Bayernweit gibt es über 700 Schulen und in Oberfranken sind es nun, mit der Eichendorff Grundschule, 98 Schulen, denen der Titel „SOR-SMC“ verliehen wurde.
„Ich bin anders als, Du bist anders als, Er ist anders als sie …Ihr, ihr, ihr seid anders als wir.
Na und – Das macht das Leben eben bunt“ singen lauthals und munter die Kinder der Deutschklasse zusammen mit der Klasse 2c. Schulleiterin Ulrike von Rücker greift den zur Veranstaltung zutreffenden Text des Liedes auf und begrüßt die Gäste stolz zur Titelverleihung. Danach ergreift die Oberbürgermeisterin Eva Döhla das Wort und bedankt sich für diesen schwungvollen Auftakt bei den beiden Klassen. Gerade in einer Stadt wie Hof, mit einem hohen Migrationshintergrund und einer bunten Gesellschaft, sind solche Projekte beispielhaft.
Konrektorin Carolin Schädlich betonte, dass Alltagsrassismus leider immer wieder und überall zu erkennen sei. Deshalb ist es wichtig, schon früh mit den Kindern über Rassismus zu sprechen. „Es genüge eben nicht, nicht rassistisch zu sein, nein wir müssen antirassistisch sein. Das heißt, Einschreiten, Aufklären, Dinge beim Namen nennen.“
Jeweils zwei Vertreter*innen aus allen zwölf Klassen führten die Gäste nun durch eine selbst erstellte Plakatausstellung zum Thema Kinderrechte in der Aula. Erstaunlich war das Wissen sogar der jüngsten Schüler*innen über ihre Rechte. Von allen wurde immer wieder der Wunsch geäußert, dass die Rechte für alle Kinder dieser Welt gelten müssen. „Egal, woher sie kommen, egal wie sie aussehen, egal, woran sie glauben,…“, wie Anton aus der 2. Klasse mit Nachdruck betonte.
Schulamtsdirektor Stadelmann zeigte sich sichtlich beeindruckt und sprach im Anschluss sogar von einer der schönsten Titelverleihungen.
Die beiden Koordinatorinnen an der Eichendorff Schule für SOR-SMC, Jule Schleiter und Carolin Schädlich, zeigten ihrem Publikum mit vielen Beispielen die bereits jahrelange Tätigkeit im Bereich Toleranz und Antirassismus auf. Viele Projekte, Spendenaktionen und Improvisationen im Bereich Bewegungstheater lassen die Schüler*innen immer wieder weit über den Tellerrand blicken, Neues und Anderes entdecken, kennenlernen, verstehen, verarbeiten und akzeptieren.
Carolin Schädlich bedankte sich bei Nanne Wienands und Reiner Frank für die Übernahme der Patenschaften und betonte, dass sie sich keine besseren Personen hätte vorstellen könnte. Beide äußerten sich in ihrer Vergangenheit immer wieder vorbildlich und mit viel Courage in der Öffentlichkeit gegen Rassismus und rechte Tendenzen. Die Paten selbst wendeten sich in ihrer Ansprache noch einmal an die Kinder. Seid stark wie Pippi Langstrumpf, zeigt Mut, geht euren eigenen Weg, lebt nicht auf Kosten anderer, seid neugierig gegenüber Fremdem und lehnt es nicht gleich ab, steht ein für Gerechtigkeit.
Bei der nun herbeigesehnten Titelübergabe lobte Kathrin Müller, Mitarbeiterin vom Bezirksjugendring Oberfranken, dem die Regionalkoordination SOR-SMC obliegt, das Engagement der Schulfamilie und machte noch einmal darauf aufmerksam, dass die Titelverleihung keine Auszeichnung, sondern der Startschuss für eine gute Zusammenarbeit und ein tolerantes Schulklima sei. Carolin Schädlich bedankte sich abschließend und versicherte, dass die Schule den Titel ernst nehmen werde und auch in Zukunft diese wertvolle Arbeit für eine friedvolle und wertschätzende Gesellschaft weiterführen werde.